Landung in Siem Reap. Nachdem wir unsere Visa-Upon-Arrival am Flughafen bekommen haben, fahren wir mit einem Remork (Moped mit Anhänger) in die Stadt. Alles ist wieder neu:-)
Im Moment geht es in Siem Reap noch recht beschaulich zu. Vor der Covid-Pandemie kamen jährlich gut 2,5 Millionen Touristen hierher. Jetzt ist es nur noch ein Bruchteil, Tendenz aber wieder steigend.
Am Flußufer gibt es ein paar Essensstände mit den typischen kleinen, bunten Plasiktikschemelchen.
Anders als in Thailand besteht der Verkehr noch überwiegend aus Zweirädern.
Viele der alten französischen Gebäude aus der Kolonialzeit wurden restauriert und beherbergen nun Restaurant oder Läden.
Es ist wahnsinnig heiß. Die gemessene Temperatur liegt kurz vor 40°C, die gefühlte bei 50°C. Tagsüber versuchen wir von Schatten zu Schatten zu schleichen.
Sobald die Sonne niedrig steht, fängt das Leben an zu pulsieren.
Neben vielen Souvenirs gibt es im alten Markt aber auch immer noch eine Sektion für Früchte und Lebensmittel.
Auch hier wurde vor ein paar Tagen das asiatische Neujahrsfest gefeiert.
Die Brücken sind noch farbenprächtig erleuchtet.
Um die Hitze während des Tages zu vermeiden, starten wir um 7 Uhr mit dem Remork zur Tempeltour. Wir beginnen bewusst mit dem Haupttempel Angkor Wat, da wir nicht wissen, wie lange wir durchhalten werden.
Die Tempel von Angkor sind wahnsinnig beeindruckend. Auf einer Fläche von 200 km² wurden bis heute mehr als 1000 einzelne Tempel entdeckt. Hier lag vom 9.-15. Jahrhundert das Zentrum des Khmer-Königreichs. Man schätzt, dass hier zur Blütezeit mehr als eine Million Menschen gelebt haben.
Der Blick vom Haupttempel zurück über die Eingangsachse.
Es sind viele buddhistische Mönche in den Ruinen unterwegs.
Charakteristisch für alle Tempel sind die aufwändigen und sehr detaillierten Steinmetzarbeiten. Hier wird von großen Schlachten erzählt.
Wiederkehrende Motive sind die Tempeltänzerinnen und die „gedrechselten“ Säulen in Fensteröffnungen.
Nachdem wir mehrere Innenhöfe durchquert haben, stehen wir vor dem inneren Heiligtum. Die Treppen sind so steil, dass Kinder nicht nach oben steigen dürfen.
Also legen Nadja, Reto und Delia eine kleine Pause ein.
Bei meinem ersten Besuch vor zwanzig Jahren gab es weder Geländer noch Holztreppen. Da sind wir die ausgetretenen, extrem steilen Steinstufen hochgekraxelt.
Oben bieten sich tolle Aussichten über das Areal.
Auch morgens um 9 Uhr kann man schon naß geschwitzt sein!
Wir haben ein Sixpack mit neun Litern Wasser an Bord und schütten ständig nach. Unserem Fahrer Tu macht die Hitze trotz langer Hose und Longsleeve nichts aus.
Auf den kurzen Fahrten zum nächsten Tempel lassen sich auch prima ein paar frische Kokusnüsse leeren.
Während die Touristen durch die Tempel stromern machen es sich die Fahrer selbst in ihren Anhängern bequem.
Als zweiten Tempeln haben wir uns das andere absolute Highllight vorgenommen: Ta Phrom.
Als die Tempel von Angkor Mitte des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt wurden, waren sie völlig vom Dschungel überwuchert. In der Folge hat man sie mühsam, Stück für Stück von der Vegetation befreit und aufwändig aus Trümmern rekonstruiert.
Nicht so Ta Phrom. Diesen Tempel hat man belassen wie er gefunden wurde und so kann man mitansehen, wie die riesigen Bäume die Bauwerke nach und nach in Besitz genommen und auch zerstört haben.
Die mannsdicken Wurzeln suchen wie große Schlangen nach kleinen Ritzen zwischen den Felsblöcken, um diese mit der Zeit auseinander zu sprengen.
Ta Phrom war in der Vergangenheit Kulisse für verschiedene Filme. Der bekannteste davon Tomb Raider.
Kuckuck!
Vor gut 12 Jahren haben wir dieses Foto ohne die Kinder, dafür mit allen vier Großeltern aufgenommen.
Zwei große Tempelanlagen am Tag reichen uns völlig. Gegen 13 Uhr sind wir zurück in unserer Unterkunft und verschaffen uns Abkühlung im Pool,…
…bei der Fischmassage (ganz schön kitzelig)…
…und beim Abendessen mit lokalen Getränken;-)
Auch am Tag zwei starten wir früh und wollen die Stadt Angkor Thom erkunden. Hier überqueren wir eine der vier Brücken über den umlaufenden Wassergraben.
Ein in Stein gemeißeltes Gesicht lächelt auf uns herab, als wir durch das Südtor schreiten.
Im Zentrum von Angkor Thom liegt der Bayon-Tempel.
Die Besonderheit sind die in Stein gemeißelten, lächelnden Buddha-Gesichter, die von jedem Turm in jede Himmelsrichtung schauen.
Insgesamt sind es 216 Stück an der Zahl! Leider ist die obere Eben des Tempels aufgrund von Restaurierung gesperrt. Daher kommen wir leider nicht näher an die Buddhas heran. Halb so wild, wir müssen ohnehin vor einer gierigen Affenbande fliehen!
Sobald man die ausgetretenen Wege verlässt, ist man im Moment noch auch hier fast alleine.
Wir laufen vom Bayon aus nach Norden und erkunden die Terrasse der Elefanten.
Durch die Terrasse des Lepra-Königs führt ein versteckter Gang, in dem die Steinmetzarbeiten besonders gut erhalten sind.
Mit dem Remork und Kokusnüssen geht es zur zweiten Station am Tag zwei.
Der Preah Khan wurde ähnlich wie Ta Phrom weitgehend belassen wie gefunden, ist aber deutlich größer. Außerdem finden viel weniger Touristen den Weg hierher. Für uns neben Angkor Wat, Ta Phrom und Bayon das vierte absolutes Must-See!
Es gibt jede Menge verschachtelte Innenhöhe und kleine Tempelchen darin zu entdecken und erkunden. Oft sind die Galerien eingestürzt und man muss sich einen anderen Weg suchen.
Im Zentrum des Preah Khans. Delia und Reto lernen, was ein falsches Gewölbe ist. Dies hier sieht ziemlich wackelig aus, hat aber auch immerhin schon ein paar hundert Jahre gehalten!
Erstaunt stellen die Kids fest, dass die Menschen früher nicht größer als sie selbst gewesen sein können.
Auch heute sind wir nach der zweiten Anlage wieder völlig ausgepowert. Aber unsere Wunschliste haben wir geschafft.
Fahrt durch das Südtor von Angkor Thom zurück nach Siem Reap.
Auch in der Stadt gibt es noch jede Menge zu sehen.
Abends futtern wir uns nach und nach durch die kambodschanischen Besonderheiten. Hier gibt es z.B. Beef Lok Lak: Gebratenes Rindfleisch mit einer Sauce aus Salz, Pfeffer und Limettensaft. Neben Reis gibt es dazu immer Tomaten, Gurken, Zwiebelringe und ein gebratenes Ei.
Die ausgefallensten Spezialitäten finden wir auf dem Nachtmarkt. Frittierte Insekten von der Kakerlake über Spinnen bis zu Skorpionen. Auch ein paar Reptilien wie kleine Schlangen und Geckos haben den Weg auf die Spießchen gefunden.
Wir begnügen uns erstmal mit Heuschrecken. Mmmh, das knuspert wie Chips!
Wir machen ein paar Tage Tempel-Pause. Die Kinder arbeiten in ihren Tagebüchern und wir versuchen mit dem Blog aufzuholen. Mit Bilder Aussortieren, Auswählen, Hochladen und Texten füllt sich annährend ein ganzer Arbeitstag, bis ein Eintrag endlich fertiggestellt ist.
Wir machen einen Ausflug in den Zoo. Hier beobachten wir gerade die Sonnenbären.
Den Kindern hat es besonders die Füttterung der Krokodile angetan.
Unsere Kinder wiederum haben es besonders den Khmers und auch den Mönchen angetan.
Bei unseren Ausflügen um Siem Reap herum beobachten wir die abenteuerlichsten Gefährte. Es ist offensichtlich, dass Kambodscha seinem Nachbarn Thailand immer noch viele Jahre wenn nicht sogar Jahrzehnte in der Entwicklung hinterher ist.
Wir haben Dreitagestickets für Angkor gekauft. Diese kann man in einem Zeitraum von zehn Tagen nutzen. Nachdem wir uns etwas erholt haben, wollen wir noch eine der weiter entfernten Anlagen besuchen.
Der Beng Mealea lässt sich am besten als Ta Phrom auf Crack beschreiben.
Schon von außen kann man sehen, wie die riesigen Bäume den Tempel förmlich zerreißen.
Let’s Go! Auf den Spuren von Indiana Jones!
Der Grundriss ähnelt dem von Angkor Wat. Der Tempel ist so zerstört, dass man ihn erst besuchen darf, seit vor ein paar Jahren einige Holzstege für einen Filmdreh gebaut wurden.
Das Wichtigste: Keine Affen in Sicht! Also übernehmen Reto und Delia das Klettern. Außer den Jungs im Hintergrund haben wir kaum andere Menschen gesehen.
Beng Mealea ist unser Geheimtip für Angkor. Er ist zwar fast 70km von Siem Reap entfernt, aber allein die Fahrt lohnt sich schon um die Landschaft und das Dorfleben Kambodschas kennenzulernen.
Und im Zweifelsfall kann man ja auch noch ein Nickerchen machen;-)
Seit langem haben wir wieder einen Geburtstag zu feiern! Bei den vielen Ausländern in Siem Reap ist es nicht schwer einen formidablen Schokoladenkuchen zu bekommen. Im Hintergrund sitzt Bruno, der unsere Unterkunft The Five Senses betreibt. Seine Frau ist Khmer hat heute auch Geburtstag! Die beiden Essen mit uns Schokokuchen:-)
Reto hat eine ganz besondere Torte gebacken!
Am Abend machen wir uns schick (soweit möglich) und fahren mit dem Auto… äh, der Rickshaw in die Oper …äh, den Zirkus.
Abendlicher Weg durch Siem Reap.
Bevor es los geht, speisen wir asiatische Köstlichkeiten vor dem Phare-Zirkus.
Das Phare Center in Battambang wurde 1994 von einigen Kambodschanern gegründet, die nach dem Ende der Khmer Rouge aus Flüchtlingslagern zurück gekehrt waren. Seitdem erhalten Jugendliche aus armen Familien hier kostenfreie Schul- und künstlerische Ausbildungen. Der Phare Zirkus trägt dabei maßgeblich zur Finanzierung bei.
In den mitreißenden Aufführungen werden hier wechselnde Geschichten von Artisten gespielt und von Musikern begleitet.
Wir sind völlig begeistert und zum krönenden Abschluß gibt es sogar noch ein Erinnerungsfoto mit den Darstellern!
Delia und Reto beginnen sofort nach der Aufführung mit dem Training!