Nachdem Phnom Penh sich mit gerade mal zwei Millionen Einwohnern noch recht gemütlich anfühlte, landen wir nun mal wieder in einer richtigen, asiatischen Großstadt. Ho-Chi-Minh-City zählt offiziell ca. zehn Millionen Einwohner. Die tatsächliche Anzahl dürfte noch detlich höher liegen. Wir beziehen für die ersten Tage ein Familienzimmer in einem Hotel mit Dachterrasse und tollem Ausblick. Ursprünglich hieß die Stadt Prei Nokor, was auf Khmer „Dorf im Wald“ bedeutet. Die längste Zeit trug sie aber den ins Vietnamesisch übersetzen Name: Saigon. Erst 1976 erfolgte die Umbenennung zu Ehren des unermüdlichen Kämpfers für die vietnamesische Unabhängigkeit: Ho-Chi-Minh. Ein Großteil des Verkehrs findet immer noch auf motorisierten Zweirädern statt. Allerdings haben die Autos stark zugenommen. Die Trennung der Fahrzeuge erfolgt in unterschiedliche Spuren der Straßen. Wir trauen uns trotzdem nicht selbst auf Mopeds.Gleich um die Ecke finden wir ein kleines Seafood-Restaurant, in dem wir mehrmals essen. Die Ecke hier ist völlig untouristisch und die Betreiber und anderen Gäste freuen sich über uns als Abwechselung.Neben Pho ist die vetnamesische Küche vor allem auch für Frühlingsrollen bekannt. Neben den frittierten und gebratenen sind besonders die frischen zu empfehlen. Hier in der gängisten Variante mit frischen Kräutern, Salat und Shrimps, eingerollt in Reispapier.Durch unser Restaurant ziehen die verschiedensten Straßenhändler und verkaufen „Zubrot“. Wir haben bereits Erdnüsse und Reis-Sesam-Fladen als Snacks auf dem Tisch stehen, als der fliegende Tintenfischhändler anhält.Da können Reto und Delia nichht nein sagen:-)Am ersten Abend gewittert es ordentlich und wir beobachten die Blitze über der erleuchteten Stadt.Am nächsten Morgen beginnen wir unsere Umgebung zu erkunden. Da Reto nicht immer Pho frühstücken will, finden wir frisch gegrilltes Kotelett auf Reis to Go am Straßenrand. Meistens macht er sich dann aber doch noch über die Reste von Delia’s Suppe her. In diesem Fall mal Duck-Noodles als Abwechselung. Eine typische Straßenszene. Wuselig, laut und einigermaßen dreckig. Aber sympathisch (uns jedenfalls).Einige der Cafés versprühen feinen Wassernebel um die Hitze erträglicher zu machen. Für die Kinder eine willkommene Erfrischung. Auch in VIetnam gibt es mittlerweile an den meisten Orten vegane Restaurants. Ob der Betreiber selbst nicht vom Konzept überzeugt ist und seinen Laden deshalb „Filthy Vegan“ genannt hat, wissen wir leider auch nicht.Die Walking-Street von HCMC ist eine tiefe Häuserschlucht aus vor allem Bars. Am Vormittag werden hier die Überbleibsel und Gestrandeten der letzten Nacht weggeräumt.Wir drehen eine Runde über den alten Ben-Thanh-Markt.Dieser ist bis oben hin vollgestopft mit neuen Souvenirs. Da die Händler ziemlich aufdringlich sind verweilen wir nur kurz.Wir nutzen das Angebot der Großstadt um mal wieder eine Runde zu klettern.Nachmittags chillen wir vor einem Gewitter am Horizont am Pool im 34.Stock.Bevor wir für die nächsten Tage in ein kleines Apartment mit zwei Schalfzimmern und Balkon umziehen. Alle geniessen es nach dem intensiven zusammenleben auf der Reise mal wiedder etwas mehr Platz zu haben.Die Banh Mis sind ein Erbe der Franzosen. An jeder Straßenecke bekommt man frische Baguettes, die mit allem erdenklichen belegt werden. Angefangen von Leberpastete über vietnamesische Fleischwurst und gegrilltem Fleisch mit Kräutern und eingelegtem Gemüse sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Hat man mal keinen Hunger, sondern nur Appetit, werden die hausgemachten Fleischspieße mit Zitronengras auch bereitwillig ohne Banh Mi verkauft.Seafood-Hotpot mit Krake in unserem Stamm-Restaurant. Reto hat bereits Freunde gemacht.Auf dem abendlichen Heimweg. Die Vietnamesen leben noch sehr stark mit den Tageszeiten. Früh am abend, wenn es dämmert, nimmt das Gewusel merklich ab, um spätestens um sechs Uhr morgens wieder loszubrechen.Für Reto hat unser Besuch in HCMC noch einen ganz besonderen Grund. Sein englischer KIndergarten-Kumpel Dylan lebt seit zwei Jahren mit seinen Eltern hier. Die drei sind nach zwei Jahren Freiburg als Englisch-Lehrer nach Vietnam gekommen.Wir treffen Dylan, Emma und Marc mehrmals und haben eine Menge Spaß miteinander. Wie schade, dass wir in Freiburg (inmitten der Pandemie) noch nicht zueinander gefunden haben. Aber besser spät als nie!Wir nutzen aus, dass die vietnamesische Mitbewohnerin Hannah die Kids sittet und schauen uns das Bundesliga-Finale in der nächsten Sportsbar an. Nur schade, dass die Dortmunder es nicht schaffen gegen Mainz aus eigener Kraft den Titel zu holen. WTF!Wir verabschieden uns. Dylan, Emma und Marc sind tatsächlich auf dem Absprung aus Vietnam. Ihre nächste Station ist Addis Abeba, die Hauptstadt von Äthopien. Wir wünschen Euch eine tolle Zeit dort und denken bereits über eine Besuch nach! Nächtlicher Blick über den Song Sai Gon.Die kleinteilige, gewachsene Bebauung vor dem Central Business District.An unserem letzten Tag in HCMC touren wir durch Chinatown mit seinen vielen Tempeln.Ca.85% der Vietnamesen gehören keiner Religion an, bzw. pflegen den traditionellen Ahnenkult. Die Mystik immerwährender Buddhas und Tempel wie z.B. in Thailand fehlt daher oft. Umso spannender ist es, die besonderen, chinesischen Heiligtümer HCMCs zu erkunden.Einzigartig sind die spiralförmigen Räucherstäbchen, welche in einer Vielzahl unter den Dächer hängen.Die Besucher können ihre Wünsche gegen eine kleine Spende auf eine Fahne schreiben, sodass der Weihrauch diese in die Welt hinaus tragen kann. Gesagt getan. Wenig später schauen wir zu, wie unsere Wünsche von eiinem Tempeldiener zwischen die anderen eingereiht werden.Bevor wir gehen müssen wir noch unbedingt sicherstellen, dass auch die Steinkugel im Maul dieses Löwen nicht entnommen werden kann.Wir haben einen wunderbaren Start in Vietnam gehabt und freuen uns auf die nächsten Wochen. Von dem bisschen Regen, der mitttlerweile ab und zu fällt, lassen wir uns nicht aufhalten!
Ach wie schön (alles).So viele Erinnerungen an Saigon haben wir nicht mehr.Nur die,dass wir uns als Fußgänger bekreuzigt haben als wir durch das Gewusel von Mopeds von einer Straßenseite auf die andere gelangt sind.
Eure Essensauswahl ist wieder speziell und trifft nicht unbedingt unseren Geschmack.Aber an die frischen Frühlingsrollen denken wir auch gerne.
Schön,dass Reto seinen Kiga Freund getroffen hat .
Ich hoffe aber nicht,dass ihr denen hinterher zieht nach Adisabeba.
Eure Führung durch „Saigon“ hat mich sehr beeindruckt!
Welch eine spannende und vielfältige Metropole.
Ob man das von z.B. Odessa auch mal erleben wird?